Umbau Altstadthaus „zum Erker“ Spalenvorstadt, Basel

Bauherrschaft: Finanzdepartement Kanton Basel-Stadt, vertreten durch: Bau- und Verkehrsdepartement Kanton Basel-Stadt, Abteilung Hochbau
Architekt: Rüdisühli Ibach Architekten BSA SIA AG
Bauingenieur: Burkhart Schnabel
Ausgangslage:
Das gotische „Huß mit dem Erckel“ gehörte zum ehemaligen Kloster Gnadental. Um 1710 wird das zweiachsige Haus in den Obergeschossen um eine Achse erweitert, indem das Gässlein zum Hof des Klosters überbaut wird. Das Gebäude schliesst nun direkt an die Westgiebelwand der Klosterkirche an. Durch den späteren Abbruch der Klosterkirche wird deren ehemalige Innenseite zur neuen Aussenwand des Gebäudes.1872 wird die gotische Strassenfassade komplett überformt im neugotischen Tudorstil.
 
Die Aufgabe bestand darin, unter Würdigung der denkmalgeschützen Bausubstanz und der speziellen Baugeschichte die Wohnungen zeitgemäss zu transformieren und ein attraktives Wohnen in der Altstadt zu schaffen.
 
Konzept / Idee:
Mit gezielten Eingriffen wird der Grundriss aufgewertet: Der ehemalige Durchgang in den Hof wird im Gebäudeinnern wieder ablesbar gemacht, und hierdurch Licht in die dunkle Mitte des Hauses gebracht. Diese Mitte wird damit von einer reinen Verkehrsfläche zum zentralen Wohnraum aufgewertet. Die Küche wird in den ehemaligen Durchgang gelegt; dieser endet neu auf einem hofseitig angebauten Loggiaturm. Diese privaten Aussenräume bilden eine elementare Aufwertung für das Wohnen in der Altstadt. Im Dach werden die Mansardenzimmer zu einer grosszügigen Zweizimmerwohnung ausgebaut.
 
Ausführung / Materialisierung:
An der Giebelwand werden neue schartenförmige Fensteröffnungen ausgebrochen. Die alten Gewände des ehemaligen Kirchenfensters an der alten Westfront werden im Innern freigelegt und erlebbar gemacht. Die ehemalige Aussenfassade der Kirche wird hier zur Innenfassade. Die Lukarne und das Balkönchen über dem Erker werden rekonstruiert und setzen dem Erker wieder sein Krönchen auf. Obwohl das mittelalterliche Gebäude im neugotischen Gewand in der Basler Altstadt einzigartig ist, erscheint es doch sehr selbstverständlich im Strassenraum der Spalenvorstadt.