Masterplan Bauliche Entwicklung Universität Fribourg
Arbeitsgemeinschaft Rüdisühli Ibach Architekten BSA SIA AG mit Werner Vetter, Architekt ETH SIA, Muttenz
Ausgangslage und Ziel:
Die naturwissenschaftliche Fakultät ist seit einigen Jahren in einem rasanten Wachstums- und Entwicklungsprozess.
Der Masterplan besteht im Wesentlichen aus einem Analyse- und einem Szenarienteil: Die Analyse zeigt den baulichen Zustand, das bestehende Raumangebot und den Raumbedarf für die gesamte Fakultät mit ihren einzelnen Departementen und Instituten für die Bereiche Lehre und Forschung.
Die Entwicklungszenarien zeigen mögliche bauliche Entwicklungspotentiale auf. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nebst Neubauten zusätzlich die bestehenden Gebäude in ein Sanierungszyklus eingebunden werden müssen. Ziel ist dabei, dass jedes Departement nur einmal umziehen muss und dabei der wachsende Raumbedarf für den Zeitraum der nächsten zwei Dekaden abgedeckt werden kann.
Die Universität in der Stadt:
In Fribourg bilden die beiden Standorte Miséricorde und Pérolles die Hauptzentren in der Universitätsstadt. Während Miséricorde im Stadtzentrum direkt hinter dem Bahnhof liegt, befindet sich der grösste Unistandort Pérolles am Südende des gleichnamigen Boulevards.
Diese beinahe grosstädtisch anmutende Allee verbindet das Stadtzentrum mit Bahnhof und Miséricorde mit dem „Wissenschafts-Campus“ Pérolles. Dieses bedeutende städtebauliche Projekt wurde in der Gründerzeit angelegt (1895-1900), ist über einen Kilometer lang und überquert zwei Schluchten. Der Boulevard ist von siebengeschossigen Häuserblocks gesäumt und bildet die Pulsader durch die „Neustadt“ der Gründerjahre.
Aussenräume:
Der Uni-Campus auf dem Pérolles Plateau wird durch ein orthogonales städtebauliches Grundmuster geprägt.
Der grosse Platz am Boulevard de Pérolles bildet den Ausgangspunkt und das räumliche Zentrum des Hochschulkomplexes. Den Gegenpart zur Betriebsamkeit des Platzes spielt die weitläufige Anlage des Botanischen Gartens als attraktiver Ort der Ruhe und Erholung.
Das Potential des Hügels mit seinen einzelnen kleinen Nebengebäuden ist nicht ausgeschöpft.
Neubauten für die Life Sciences:
Das Potential für Neubauten auf dem "Colline Pérolles" ist sehr gross und Neubauten können in Etappen realisiert werden. Die Etappe 1 avanciert mit dem „Life Science Tower“ zum neuen Wahrzeichen der Naturwissenschaftlichen Fakultät.
Die grossartige städtebauliche Geste des Boulevard Pérolles führt am Ende um den Colline Pérolles und findet hier seinen Abschluss. Der Hügel wiederum bildet topografisch die Südspitze der Stadt Fribourg. Der geplante „Life Science Tower“ bildet einen präzise gesetzten Landmark.
Die Verbindungsachse vom zentralen Platz, zwischen den beiden symmetriebildenden Gebäuden hindurch zum Colline Pérolles wird neu definiert. Sie endet neu nicht mehr am bewaldeten Böschungsfuss des Hügels, sondern führt über eine Treppen- und Weganlage zu den Neubauten auf der Terrasse. Alternativ führt eine ebenerdige Passage die Besucher zu den Aufzügen im „Life Science Tower“.
Die gewählte Gebäudetypologie ermöglicht mit den Konzept „Open Space“ eine unterschiedliche und damit zukunftsweisende Labornutzung. Labor, Büro und Nebenräume können in Grösse und Anordnung flexibel zu Forschungseinheiten zusammengefasst werden. Die neue gestaltete Aussichtsterrasse auf dem Colline Pérolles verbindet die Anlage über das Dach des bestehenden Auditoriums mit dem Chemiegebäude im Obergeschoss.
Audi Max:
Das neue grosse Audi Max mit 600 Plätzen ist sinngemäss unter den zentralen Platz geplant. Der Platz als zentrales Forum, umrahmt von Mensa- und Lehrgebäude wird um eine zentrale, attraktive und publikumsintensive Nutzung bereichert.
Ein Eingangspavillon steht wie eine leuchtende Laterne am Platz. Eine grosszügige Treppenanlage führt die Besucher in das Auditorium. Die den zentralen Platz besetzenden Veloabstellplätze werden an dezentrale Standorte verschoben.