Umnutzung Hinterhof in Basel: Die Gasse durch den Blockrand, Studienauftrag 1. Preis

Studienauftrag 2013, 1. Preis, Bauprojekt 2016
 
Bauherrschaft: Stiftung Abendrot
Architekt: Rüdisühli Ibach Architekten BSA SIA AG
Bauingenieur: ZPF AG

Die hohe Dichte des Gundeldingerquartiers zeigt sich in diesem beinahe vollständig mit Gebäuden gefüllten Block besonders ausgeprägt. In seiner Kompaktheit liegt das besondere Nutzungspotential: Die Entwurfsstrategie des bildhauerähnlichen Raus- und Wegschneidens führt dazu, dass nur die, für die natürliche Belichtung und Belüftung der Innenräume, notwendigen Teile aus dem Gesamtvolumen ausgeschnitten werden. Der Rest wird räumlich so transformiert und ergänzt, dass sich darin ein optimaler Nutzungsmix (Schule, Kinderhort, Ateliers) etablieren kann. Eine teilweise überdeckte Gasse bildet, vergleichbar mit einem überdeckten Suq arabischer Altstädte, das verbindende Rückgrat des Blockrandinneren von der Güter- zur Dornacherstrasse. Sie weitet sich abwechslungsweise nach beiden Seiten und nach oben aus. Das Grün und das Licht im Innenhof wird beim Durchschreiten der tagsüber öffentlichen Gasse zum räumlichen Erlebnis.

Nutzung - Autonomie der Gebäudeteile:
Die verschiedenen Nutzungseinheiten sind jeweils in den einzelnen Gebäuden untergebracht. Die Autonomie der Teile bleibt gewahrt. Das Bauprogramm kann für jede Nutzergruppe weitgehend unabhjängig entwickelt werden.

Konstruktion und Materialisierung:
Die charakteristische Betonstruktur bleibt präsent. Die neu eingebauten Raumkörper in der eingeschossigen Halle werden zwischen Boden und Decke aufgemauert. Beton und Mauerwerk werden mittels eines Schlämmputzes in ihrer Materialität morphologisch zusammengehalten. Der grosse Ausschnitt im Schulgebäude wird als eine strukturelle Öffnung behandelt und mit einer Fassade in Leichtbauweise ergänzt.

Das Grün im Blockinnern:
Der stark bebaute Innenhof ist geprägt von vertikalen Grünflächen in Form von begrünten Mauern und Terrassen. Nur wenige Bäume sind gepflanzt. Da auf dem Grundstück sämtliche Aussenflächen unterbaut sind, wird hier das Prinzip der „hängenden“, vertikalen Gärten angewandt. Jeder Hof erhält so sein spezifisches Grün. Die Dachflächen werden extensiv begrünt und ein ehemaliger Harrassenlagerturm wird zu einem grünen Gerüstkörper, welcher den Innenhof räumlich gliedert.