Amt für Migration und Bürgerrecht, Kanton Basel-Landschaft

Mieterausbau im Helvetia Tower Pratteln

Eigentümerschaft: Helvetia Schweizerische Lebensversicherungsgesellschaft AG
Auftraggeberin: Kt.BL, Bau- und Umweltschutzdirektion
Nutzer: Kt.BL, Sicherheitsdirektion, Amt für Migration und Bürgerrecht
Bauleitung: SK Formgebung GmbH
Elektroplanung: HKG Engineering AG
HLK-Planung: HeiVi AG
Sanitärplanung: Schmutz + Partner AG
Sicherheitsplanung: Amstein + Walthert Sicherheit AG

Das Amt für Migration und Bürgerrecht (AfMB) ist mitunter erste Ansprechstelle des Kantons für vom Ausland zuziehende Personen.
Der neue Standort des AfMB beim Bahnhof Pratteln liegt verkehrstechnisch Mitten im Kanton Basellandschaft.

Grundrisstypologie und Raumkonzept:
Der Helvetia Tower ragt mit 22 Wohngeschossen über einen dreigeschossigen Sockelbau hinaus. Dieser wurde für Läden im EG und Büros in den beiden Obergeschossen konzipiert und misst rund 50x60m mit einem zentralen Lichthof. Die rundumlaufenden Gebäudeflügel auf eine Typologie mit Grossraumbüros oder Multispaceflächen ausgelegt.
Auf über Tausend Quadratmetern werden Büroflächen für über 50 Mitarbeitende der sieben Abteilungen und einem öffentlichen Kundenbereich mit Schalteranlage und Besprechungsräumen eingebaut.
Die Arbeitsplätze werden in ein fliessendes Raumkontinuum platziert mit austarierter Grosszügigkeit bei einer gleichzeitig individuellen Raumatmosphäre für die Arbeitsgruppen von jeweils zwei bis vier Mitarbeitenden. Die zentrale Erschliessung über einen Mittelgang öffnet sich abwechslungsweise links und rechts zu offenen Raumnischen, welche das Licht in die Tiefe fluten lassen. Dieser Gang hat somit immer nur einseitig eine Wand und öffnet sich entsprechend zur jeweils gegenüberliegenden Seite. Von jedem Arbeitsplatz eröffnen sich Blicke nach aussen und diagonale Durchblicke zu den gegenüberliegenden Räumen. Durch diese Raumkonzeption entsteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Bedürfnis nach Rückzug und der Möglichkeit zur Kommunikation unter den Mitarbeitenden.

Materialisierung:
Das weisse Standartmobiliar wird ergänzt durch Einbaumöbel mit Naturholzeinfassungen. Anstelle von Bürotrennwänden in Systembauweise mit ihren aquariumartigen Ganzverglasungen werden Schreinertüren mit Glaseinsätzen und innenliegende Fenster mit Holzrahmen eingebaut. Der textile Bodenbelag in warmen Farbtönen verleiht dem Raum haptisch und akustisch eine wohnliche Atmosphäre. Einzelne salbeifarbene Wandbereiche bilden mit dem Eichenholz und den leicht voneinander abgesetzten Weisstönen einen farblichen Dreiklang.

Haustechnik:
Die komplexe Haustechnik tritt diskret in den Hintergrund: Sie wird in einer geordneten Struktur sichtbar an der Decke montiert. Farblich tritt sie zurück, indem alles in einem dunklen Anthrazit gehalten ist und die gesamte Technik mit der Decke optisch zu einem kaum wahrnehmbaren Nachthimmel verschmilzt. Gelochte Deckensegel im selben Farbton übernehmen die akustische Schallabsorption und die notwendige Kühlfunktion im Sommer. CO2-Sensoren steuern den notwendigen Bedarf an Frischluft. Über die Hohlböden werden die Arbeitsplätze mit den Elektro- und EDV-Verkabelungen versorgt.

Publikumsbereich:
Der öffentliche Publikumsbereich hat seine eigene Atmosphäre: Da dieser Gebäudeteil infolge der vorhandenen erdbebenausteifenden Betonwänden über wenig Fensterfläche verfügt, liegt dieser hochfrequentierte Bereich im Gebäudeinnern. Hier halten sich die Besuchenden nur kurze Zeit auf. Der Bereich besteht aus einer zentralen Empfangs- und Wartehalle mit seitlichen Beratungskabinen mit Biometriestationen und aussenliegenden Besprechungsräumen mit Tageslicht. Schalteranlagen, Türen, Sitzbänke und Hufttäfer sind in Naturholz ausgebildet.

Kaffeepause und Mittagessen:
Der Pausenraum mit Küche und Bistromöbel liegt in der Mitte an der Schnittstelle der beiden Bürobereiche. Auch durch das Sehen und Gesehenwerden via den zentralen Lichthof wird er zum kommunikativen Treffpunkt für das ganze Amt.